Unsere Erlebnisse bei der Dakar 2011

Nichts für Langschläfer – die Dakar 2011

Text:    Angelica Weiss

Bilder: Bruno Emori

Druck: Quad Magazin, Ausgabe 2011 Nr.2

Wer hat schon das Glück, dass die Dakar zweimal in der eigenen Provinz vorbeifährt? Im Jahr 2011 führte die

2. Etappe von Cordoba nach Tucuman und die 12. Etappe von San Juan nach Cordoba.

Wie immer war es nicht sehr einfach herauszufinden, welche Streckenführung denn nun ausgewählt wird. Weil wir hier aber selber schon alle möglichen und unmöglichen Strassen befahren und gute Kontakte zu Polizei, Feuerwehr und Tankstellen haben, bekamen wir dann im Verlaufe der Tage heraus, welche Strassen befahren werden.

Cordoba – Tucuman

Die Verbindungsetappe des zweiten Tages der Dakar führte von Cordoba aus über die Hauptstrasse 38 vorbei an unserem Dorf, keine 3 Kilometer von zuhause entfernt. Aber die Boliden nur auf der Strasse vorbeiflitzen zu sehen, das ist ja nicht gerade spannend. Also fing die Planung am Vorabend des 3. Januar statt. Die Startzeiten waren sehr früh angesetzt. Wir hatten den Tipp bekommen, dass die Motorräder um 05.00 Uhr in Valle Hermoso an der YPF-Tankstelle gefüllt werden.

Der Übergang von Verbindungsetappe zur Special war uns mehr als bekannt, verliessen doch die Fahrer die Hauptstrasse um in eine Naturstrasse einzubiegen, die über Los Terrones nach Ongamira führt. Auf diesem Weg verzweigt sich die Strasse in Richtung Norden nach Ischilin. Auf diesen Weg wurden Motorräder und Quads geschickt, die Autos und Lastwagen fuhren noch ein Stückchen weiter in Richtung Osten bis zur Cañada de Rio Pinto, um dort in Richtung Norden und weiter nach Tucuman zu fahren. Wir hätten die Möglichkeit in Betracht ziehen können, im Garten einer Bekannten an der Strecke Stellung zu beziehen. Aber erstens liegt der Garten auf der linken Seite einer Rechtskurve (Steinschlag und viel Staub) und zweitens sieht man dort nicht sehr viel. Also wollten wir morgens früh am Startpunkt der Special stehen.

Um 20.00 h wurde unser Fahrzeug, eine Ford Ranger mit allen möglichen Utensilien gefüllt. Getränke, Mittagessen, heisses Wasser, Kleidung für alle Wetterverhältnisse, Fotoapparat und Spickzettel mit den Startnummern. Schlafenszeit wurde auf 22.00 h angesetzt, denn um 03.00 h bin ich zusammen mit einer Freundin in La Cumbre gestartet.

Die Fahrzeit dauerte bloss 45 Minuten, bis wir vom Grossaufgebot der Polizei an der Einfahrt zur Special gestoppt wurden. Links und rechts der Hauptstrasse gab es aber viele Möglichkeiten sicher und gut zu parkieren. Zudem wollten wir ja nicht mit der Kühlbox an die Strecke, sondern freien Zugang zum Auto haben.

Bevor wir aber unsere Rucksäcke mit dem Nötigsten bestückt haben, haben wir zuerst einmal im Auto noch einen obligatorischen Mate getrunken. Ein wenig gefrühstückt, um dann in der noch dunklen Nacht unseren Zuschauerplatz auszusuchen. Das Polizeiaufgebot wurde immer grösser. Dann ist es ratsam, ein Ohr auf die Funkgespräche der Polizei zu richten. Wir waren immer auf dem Laufenden, wo sich gerade die ersten Motorräder aufgehalten haben und  als die ersten Piloten die Tankstelle passierten. Von da an wurde es spannend.

Immer mehr Zuschauer strömten herbei, so dass wir froh waren, einen guten Standplatz für unser Auto ergattert zu haben und einen noch besseren Standort für uns selber.

Valle Hermoso und die Einfahrt nach Los Terrones sind ungefähr 50 Kilometer auseinander. Der Start war auf 07.00 h angesetzt, also fuhren die ersten Piloten kurz vor 7 Uhr ein. Der Sonnenaufgang, die ersten Helikopter, die Bewegung der Polizei all das lässt den Pulsschlag erhöhen.

Das erste Licht eines Motorrades wurde gesichtet und begleitet von einem Zuschauerjubel, die linke Hand zum Gruss erhoben, nahm Cyril Depres den Übergang von Asphalt zu Naturstrasse, gefolgt von seinem Teamkollegen Ruben Faria. Anschliessend kam Marc Coma. Nun ja, die Elite zuerst. Im Minutentakt, einzeln oder in Gruppen fuhren die neuen 450er an uns vorbei. Inmitten der Fahrer versuchte sich ein Privatfahrer mit einer Cagiva Elephant auch auf die Piste zu schmuggeln, aber er wurde von den Polizisten aufgehalten. Vielleicht wollte sein Motorrad nochmals den Triumph einer Dakar erfahren, schliesslich war die Elephant ja mal Gewinnerin der Dakar in Afrika.

Als nächstes kamen die Quads angefahren. Ihre Stollenpneus haben auf dem Asphalt ein sirrendes Geräusch verursacht, so dass man schon anhand des Tones unterscheiden konnte, ob ein Motorrad oder ein Quad im Anflug ist.

Es ist schon eindrücklich, wenn man diese Quads mit all der technischen Ausrüstung sieht. Wenn man den Aufbau am Lenkrad vergleicht, mit den Instrumenten, die wir „Normalos“ an unserem Cockpit haben, dann fehlt da doch einiges. Ansonsten hat man das Gefühl, dass der Rest gar nicht so unterschiedlich ist. Bis hier hatte es ja auch noch der Gewinner vom letzten Jahr, Marcos Patronelli, geschafft. Er hatte nach einem Unfall während eines Trainings vor der Rally noch mit argen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und bis ein paar Tage vor dem Start, war es noch nicht sicher, ob er überhaupt teilnehmen könnte. Er ist dann auch ausgeschieden. Nicht sehr verwunderlich, wenn man doch weiss, dass man physisch auf dem Höhepunkt sein muss, um die 9500 Kilometer durchzustehen.

Als Zuschauer hat man einen speziellen „Stress“. Oftmals habe ich vor lauter Staunen, Nummer ablesen und Gaffen vergessen, ein Foto zu machen. So ist mir auch Camelia Liparoti fotografisch entwischt. Aber gesehen habe ich sie genau.

Zwischen Motorräder und Quads gibt es immer eine kleine Pause, auch für uns Zuschauer. Das ist dann die Zeit, um den Magen zu füllen und sich ein wenig auszuruhen. Da wir das Auto gleich „nebenan“ hatten, war es einfach, uns zu verpflegen. An dieser Stelle der Strecke war es den Zuschauern verboten, ein Feuer zu machen, so dass die üblichen „Asado“-Gerüche von knusprig gebratenem Fleisch uns nicht in die Nase gestiegen sind.

Weil die Dakar erst ein Tag alt war, war die Einfahrt der Autos ein wahrer Genuss. Die ganze Vielfalt fuhr an uns vorbei. Obwohl alle Kritiker den Boogie McRae als absolut unfahrbar beurteilen, ist in mir doch ein grosser Wunsch erwacht, so ein Fahrzeug einmal bewegen zu dürfen.  Diese Fahrzeuge sehen aus wie komische Spinnen. Die Fahrer sind wirklich speziell, so hat doch ein argentinischer Pilot die berühmten Worte am Fernsehen immer wieder wiederholt: This is Dakar man! Pato Silva musste in den späteren Etappen in den Dünen übernachten, hat sich verfahren, sich bei einem Überschlag am Kopf verletzt, die Hand verbrannt und ist trotz allem in Buenos Aires angekommen!

Der orange Hummer von Robi Gordon war wie immer der absolute Hammer. Er stiehlt einfach allen anderen Autos die Show. Aber schon auf dieser Etappe hat er sein Fahrzeug im Graben gegen einen Stein geparkt. Als er dann versuchte, ihn mit einem Fiat 147 (Farbe orange) aus dem Graben zu ziehen, war das wohl eher Show als wirklich ernstgemeinter Versuch. Etwa 20 Männer mit einem Seil, haben dann das Unterfangen zum Erfolg geführt.

Die Lastwagen liessen an diesem Vormittag auf sich warten. Als dann alle auf einmal eingetroffen sind, war das für uns Zuschauer ein wahrer Glücksmoment. Wir hatten bis zu 24 Lastwagen auf einmal am Rand der Piste, konnten hin und her laufen, die Crews fotografieren und die Riesendinger bestaunen. Obwohl die Lastwagen eigentlich zu spät am Start waren, haben sich die Fahrer und Beifahrer sogar Zeit genommen, um Fotos mit den Zuschauern zu machen.

Und dann auf einmal, ist der Spuk vorbei. Auf der Heimfahrt kam uns noch der Besenwagen entgegen, den wir mit Licht und Hupe gegrüsst haben.

Aber schon gingen die Recherchen los für die zweitletzte Etappe der Dakar.

San Juan – Cordoba

Inzwischen war auch Bruno aus der Schweiz angereist, worüber ich sehr froh war, denn so konnte ich sicher sein, dass ich am Ende der Dakar ein paar Fotos hatte.

Diesmal waren Planung und Anreise ein wenig kniffliger. Bis zu unserem ausgewählten Zuschauerpunkt waren es zwar nur etwa 100 Kilometer, aber es ging ab in die Berge. Unser Standpunkt sollte die Cuchilla Nevada sein, etwa 30 Kilometer vom letzten zivilisierten Ort entfernt. Eigentlich wollten wir uns einen Traum erfüllen und mit Motorrad und Quad an die Strecke fahren

Bei einem Start um 07.45 h morgens von Motorrädern und Quad auf die Special, die 555 km lang war, sollte es uns möglich sein, um 05.00 h abzufahren und absolut rechtzeitig an der Strecke zu stehen. Unser Standpunkt war etwa 50 Kilometer vom Ziel entfernt. Auf dem Rückweg wollten wir dann in Characato übernachten und nachtanken. ABER: die Strassen wurden am Vorabend um 18.00 h gesperrt. Bis zwei Tage vor der Etappe war die Hauptzufahrt zum Gelände noch eine wahre Schlammgrube und unpassierbar für Autos nach Gewitter und starkem Regen.

Hin- und herüberlegend haben wir uns dann für das Auto entschieden. Wie sich zeigen sollte, eine perfekte Entscheidung.

Am 12. Januar sind wir am Nachmittag los. Das Auto war ausgerüstet für eine Nacht in den Bergen auf 1974 m ü M. Proviant für mindestens 2 Tage und Wasser für 3 Tage. Kurz vor 18.00 h waren wir am Zielpunkt. Statt Schlamm hatten wir eine Strecke in feinstem Staub zu bewältigen, so dass wir mehr als nur ein wenig gepudert wurden. Zu unserem Erstaunen waren erst 5 Autos an dem von uns gewählten Zielort, die sich für die Nacht eingerichtet hatten. Wir hatten jede Menge Leute erwartet. Wie sich aber herausstellte, haben viele Autofahrer grossen Respekt vor einer Stelle auf einem Pass, die wir hervorragend passiert haben. Entspannt haben wir unseren Tisch ausgepackt, das Abendessen draufgestellt, ein Bierchen gezischt und uns total gefreut, wieder einmal einen so hervorragenden Standort gefunden zu haben. Der Sonnenuntergang war bis zu dem Moment romantisch, als die Polizei aufgetaucht ist. Wir wurden angewiesen, sofort alles einzupacken und den Ort zu verlassen. Sie gaben uns zwei Möglichkeiten. Erstens: in Richtung Ziel zu fahren, wo eine offizielle Zuschauerzone war oder zweitens: in die andere Richtung, wo der Einstieg in die Berge statt fand. Wir wussten aber, dass in diese beiden Richtungen die Zuschauerplätze bereits überfüllt waren und die Zuschauer weggeschickt wurden. Was tun? Wir wählten die dritte Option, die uns die Polizei nicht geraten hatte. Wir verzogen uns im Dunkeln auf der Strasse zurück, auf der wir gekommen waren, bis zu einer Einfahrt auf eine Ranch. Am Rande dieser Einfahrt fuhren wir so weit ins Gelände, bis wir von den Lichtern der Strasse nicht mehr erfasst werden konnten. Lichter aus, Weinflasche entkorken, Schlummertrunk nehmen und in den Schlafsack kuscheln.

Lange hielt die Stille nicht an. Sie wurde unterbrochen von einem gewaltigen Donnergrollen, Blitzen und einem Gewitter, das sich gewaschen hatte. Wir waren heilfroh, dass wir das Auto bei uns hatten und nicht mit Quad und Motorrad diesem wahren Höllengewitter ausgesetzt waren.

Nach Sonnenaufgang haben wir in der Einfahrt weitere „Campingfreunde“ getroffen, die ebenfalls in der Nacht vertrieben wurden. Sie waren sehr überrascht von unserem Schlafplatz und dass wir uns so gut versteckt hatten. Nun ja, an Feuer machen war wieder nicht zu denken. Heisses Wasser war für sie Mangelware, für uns nicht, mit unserem Gaskocher, auf der Laderampe der Ranger wurde alles bereit gemacht für einen heissen Kaffee.

Der nächste Punkt wurde beratschlagt: Wie gelangen wir nun zur Strecke, ohne dass wir wieder vertrieben werden? Die Polizei war dieses Jahr strenger als sonst, weil sie tödliche Unfälle mit Zuschauern vermeiden wollten, was wir ja alle verstehen. Aber ...

Es hiess nun einfach warten. Warten, bis die Strecke von der Organisation gesperrt wurde, die Zufahrtstrassen ebenso. Dann blieb der Polizei nichts anderes übrig, als uns einfach zuschauen zu lassen. Gesagt, getan. Freundlich sind wir an der Polizei vorbeigelaufen und haben uns genau dort hinter dem Viehzaun aufgestellt, wo sie uns hinschickten. Ein herrlicher Standort! Besser nicht zu finden! Von weit her die ganze Strecke einsehbar! Kurven, in denen bestimmt gedriftet wird! Diesmal hatten wir auch die Kühlbox dabei und einen Rucksack mit allen möglichen Kleidern, die wir der Reihe nach gebraucht haben. Warme Kleider, Regenkleider, Sommerkleider ...

Eine ferne Staubwolke kündete den ersten Lastwagen an. Die Brummis sind einfach bewundernswert. Chagin und Crew donnerte an uns vorbei. Gefolgt von Kabirov und Co. In der nächsten Stunde hatten wir ein abwechslungsreiches Programm. Wo blieben die Motorräder und die Quads? Wo waren die Autos? Über das Radio haben wir dann erfahren, dass die Quads umgeleitet wurden, weil etwa 300 Kilometer entfernt, die Strecke eine wahre Schlammpiste war und die Organisation entschied, die Quads und Autos umzuleiten. Die Motorräder waren schon zu weit vorgedrungen. Für Argentinien typisch, vertreibt man sich die Warterei mit Essen. Das hat auch den Vorteil, dass dann die Kühlbox auf dem Rückweg ganz leicht ist.

Cyril Depres kam als erster vorbei, dann Marc Coma. Der Abstand zwischen den beiden war ja auf den ganzen Etappen nie sehr gross und wer weiss, wie das ganze ausgegangen wäre, wenn Cyril Depres nicht 10 Strafminuten kassiert hätte. Jedenfalls war es für uns als Zuschauer sehr eindrücklich zu sehen, wie weit die beiden sich vom Feld abgesetzt hatten und wie lange es dauerte, bis die nächsten angebraust kamen.

Gegenüber von unserem Standort hatte sich „Cadena 3“, ein argentinisches Radioprogramm aufgebaut. Nun konnten wir über Lautsprecher Radio hören. So wussten wir auch, dass die Autos die Quads eingeholt hatten, weitere 6 Lastwagen noch fehlten. Inzwischen war es gegen 15.00 h und das Zuschauen wurde wieder spannend. Anhand der Grösse der Staubwolken konnten wir sehen, ob Motorrad, Quad oder Auto im Anflug waren. Die Quads waren fahrende Schlammkugeln. Es war sehr schwer zu erkennen, wer denn nun da an uns vorbeifuhr. Bei den Autos war es leichter. Die VW Tourages waren eindeutig erhöhrbar und erkennbar. Die Nissan haben auch einen sehr eigenen Ton und die Shilouette der BMW’s ist  unverkennbar.

Alejandro Patronelli, der aktuelle Gewinner, überholte direkt vor unseren Augen ein Motorradfahrer. Schon erstaunlich. In jeder Fernsehreportage jammerte er gar nicht dakarmässig über seine geschwollene Hand und darüber, dass er keinen Handschuh anziehen könne, aber Motorräder kann er noch überholen. Konnte also nicht ganz so schlimm sein.

Die Zeit zog sich in die Länge und der Tag wurde kürzer. Wir hatten uns entschieden, den schlimmsten Teil von unserem Heimweg wenn möglich noch im Tageslicht zu machen. Also war unsere Deadline für die Heimfahrt auf 19.00 h gesetzt. In der ganzen Zeit hatten wir noch nicht sehr viele Autos und Quads gesehen. Die Boliden tröpfelten ein. Sollten wir warten bis es Nacht wurde? Aber dann sieht man als Zuschauer ja auch nicht mehr viel und die Heimfahrt wird zum wahren Abenteuer. Also haben wir langsam zusammengepackt. Ich war schon ein wenig traurig, es fehlten noch so viele Autos und Quads. Und Camelia Liparoti habe ich wieder nicht fotografieren können. Während unseres Abmarsches fuhr ein grüner Nissan von der Strecke ab. Ein Versorgungsfahrzeug vom Team MS Rallytruck aus der Tschechei. Der Beifahrer versuchte verzweifelt sich auf Englisch mit den Polizisten zu unterhalten. Er kam dann auf uns zu und fragte uns, ob wir englisch könnten. Die beiden suchten eine alternative Strasse zur Hauptstrasse nach Cordoba, also genau unseren Nachhauseweg. Auf unserer detaillierten Karte von der Provinz Cordoba mit den ergänzenden Angaben aus unseren Erfahrungen konnten wir ihnen genau erklären, wo sie hin mussten. Zuerst haben wir uns nicht getraut, ihnen anzubieten, uns nachzufahren. Denn schliesslich haben wir kein Rennauto, sondern nur unsere hundskommune Ranger. Sie haben jedoch dann das Angebot angenommen mit der Bemerkung, dass bei ihrem Nissan der Turbo kaputt sei und sie auch nicht so schnell fahren könnten. Mit einem giftgrünen Nissan im Schlepptau machten wir uns dann auf den Heimweg. Als wir sicher sein konnten, dass sie nun nichts mehr falsch machen konnten, haben wir sie aus unserer Staubfahne entlassen. Kaputter Turbo? Möchte nicht wissen, wie die fahren, wenn der Turbo funktioniert! An einem Bachlauf haben wir sie dann wieder eingeholt. Nicht etwa, weil sie eine Panne hatten, sondern, weil sie schnell baden gehen wollten. Wir haben dann oftmals noch zurückgeschaut und dabei wohl das gleiche gedacht. Die schaffen es, sich zu baden, zu rasieren, die Haare zu föhnen und uns wieder einzuholen, während wir materialschonend weiterfahren. Nun, die Haare haben sie wohl nicht geföhnt, aber die Unterhosen gewaschen, die im Beifahrerfenster festgeklemmt war, als sie uns hupend und grüssend wieder überholt und mit Staub zugedeckt haben.

Ja, Pato Silva hat Recht: This is Dakar, man! Ob Zuschauer oder Rennfahrer, für jeden gibt es jede Menge zu erleben und jede Menge Erinnerungen.

zurück