Characato

Characato heisst übersetzt Erde über dem Wasser. Wenn überall im Valle de Punilla das Wasser knapp werden kann, hier nicht. Characato selber ist eine handvoll Häuser am Fusse der Berge, ohne Strom oder sonstigen Luxus. Dennoch ist die Umgebung und die Natur pur einen Ausflug mit dem Auto oder Motorrad allemal ein Erlebnis.

Vom 18 km entfernten La Falda aus, begeben wir uns auf eine Naturstrasse, die erst über di Pampa de Olaen führt. Links und rechts der Piste blüht das Pampasgras mit seinen hellrosa Büscheln, soweit das Auge reicht. Auf dem Hochplateau werden Rinder in grossen Herden gehalten, oder Felder mit Mais und Kartoffeln angebaut. Nach einer Senke mit Eukalyptusbäumen steigt der Weg an, um dann wie eine kleine Bergstrasse sich zur einzigen Brücke über den Rio Pintos wieder hinabzuschlängeln. Der Rio Pintos entspringt auf 1974 m ü M an der Cuchilla Nevada. Er ist auf seiner ganzen Länge unbegradigt oder von Menschenhand korrigiert, was an einigen Stellen zu wahren Naturschauspielen bei Hochwasser führen kann. So verwundert es auch nicht, dass diese Brücke zweimal gebaut werden musste, weil die ersten Pfeiler einem wilden Hochwasser zum Opfer fielen.

Der wiederum folgende Anstieg mit Haarnadelkurven und losem steinigen Untergrund führt uns auf eine Hochebene mit abgeflachten Steinplatten, unter denen natürliche Wasserläufe hervorquellen. So mancher grüner Teppich ist trügerisch, denn darunter verbirgt sich sumpfiges Gelände.

Auch in Characato hatten die Jesuiten einen kleinen Stützpunkt und die Estancia von Characato, heute im Privatbesitz, ist Zeitzeuge. Für unsere Mittagsrast haben wir uns jedoch den Rio Avalos ausgesucht. Ein munterer Bach, in dem man auch Forellen fangen kann oder mit diesen um die Wette schwimmen. Ein Asado am Flussufer schmeckt hier besonders gut.

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